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Aufruhr in Damaskus

D 1939, R: Gustav Ucicky, B: Philipp Lothar Mayring, Jacob Geis, D: Brigitte Horney, Joachim Gottschalk, Hans Nielsen, 100‘ · 35 mm Bis zum Ersten Weltkrieg reichte das Osmanische Reich bis nach Jemen und zum Persischen Golf, umfasste Syrien, Palästina und Jordanien. Unterstützt von den Briten, die dort eigene territoriale Interessen verfolgten, begannen im Jahr 1916 mehrere arabische Stämme eine Revolte, die im September 1918 mit dem Einmarsch britisch-arabischer Truppen in Damaskus endete. Von der letzten Phase dieses Kampfes, in dem Deutschland ein Verbündeter des Osmanischen Reiches war, erzählt Aufruhr in Damaskus: Ein von deutschen Soldaten gehaltenes Fort inmitten der syrischen Wüste wird immer wieder von arabischen Reitern angegriffen, die Munition wird knapp, es mangelt an Nahrung, viele Leute sind krank, der Nachschub ist unterbrochen. Eine Lage zum Verzweifeln. Leutnant Keller (Joachim Gottschalk) soll sich deshalb mit einigen Männern nach Damaskus durchschlagen und Lebensmittel beschaffen. Unterwegs rettet er eine aufregend-jungenhafte Frau (Brigitte Horney), deren Eltern von den Aufständischen ermordet wurden. Als antibritischer Propagandafilm taugte die aufwendig inszenierte, im März 1939 uraufgeführte und mit dem Prädikat „staatspolitisch wertvoll“ ausgezeichnete Terra-Produktion nur bedingt. Am Anfang des teilweise in der libyschen Wüste gedrehten Films steht ein Zitat des englischen Offiziers T.E. Lawrence, der die Tapferkeit der Deutschen preist, am Ende der Rückzug der Deutschen. So blieb die Beschwörung von Durchhaltewillen und Opfermut, wie Kurt Dörnemann 1939 feststellte: „Ein prachtvolles Filmwerk soldatischer Haltung. In ihm wird den unbekannten Männern ein Denkmal gesetzt, die im großen Kriege an der Syrienfront auf verlorenem Posten standen und hier mit der Einsamkeit, mit Durst und Sand und einem fanatischen, aufgeputschten, mit allen Mitteln der Rachgier kriegführenden Volk kämpften.“ (ps) DO 28.08. um 20 Uhr · Einführung: Irit Neidhardt