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Für die geplanten Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag Walter Ulbrichts am 30. Juni 1953 hatte die DEFA auch einen „Huldigungsfilm“ gedreht. Nach Stalins Tod im März 1953 und der Verkündung des „Neuen Kurses“ wurden der „Aufbau des Sozialismus“ sowie die angekündigten massiven Normerhöhungen allerdings zurückgenommen und alle Ehrungen ausgesetzt. Der Film verschwand in den Archiven und wurde erst 1997 wiederentdeckt. Die politische Kursänderung konnte den Aufstand vom 17. Juni 1953 aber nicht verhindern... Baumeister des Sozialismus „malt den Aufbau im deutschen Osten in hellen Farben: Aktivistenbewegung, Stalinallee, Eisenhüttenkombinat Ost, Grundsteinlegung zur Deutschen Hochschule für Körperkultur. Überall ist Ulbricht, der omnipräsente Landesvater, allwissende Ratgeber, dabei.“ (Ralf Schenk). Die Montage der überwiegend stummen Wochenschaubilder

besorgt Ella Ensink, die Chefschnittmeisterin des DEFA-Augenzeugen. Der filmunerfahrene Parteijournalist Theo Grandy dürfte für die Einhaltung der politisch korrekten Linie gesorgt haben. In schwülstiger Parteilyrik besingt Stephan Hermlin das Leben des SED-Chefs. In einer Spielszene erzählt Johannes R. Becher einer Gruppe Junger Pioniere aus der Jugend Ulbrichts. Lange verweilt die Kamera auf ihren ernsten Gesichtern: Es waren die Jüngsten, die keine Chance hatten, sich der Propaganda zu entziehen. (jg)