Buchta smerti / Die Todesbucht
Buchta smerti
Die Todesbucht
UdSSR (Goskino) 1926, R: Abram Room, B: Boris Leonidov nach Aleksej Novikov-Pribojs V buchte Otrada, K: Evgenij Slavinskij, D: Vasilij Jaroslavcev, Nikolaj Saltykov, Vasilij Ljudvinskij, Leonid Jurenev, Nikolaj Ochlopkov, Andrej Fajt, 84‘ · 35mm, OmÜ
DO 23.11. um 20 Uhr · Am Flügel: Peter Gotthardt · Einführung in englischer Sprache: Natasha Poljakowa
Nach dem Anti-Alkohol-Agit-Debüt Gonka za samogonkoj (Jagd auf den Selbstgebrannten) und vor dem Freie-Liebe-Hit Bett und Sofa realisierte der Naturalist unter den Sowjet-auteurs, Abram Room, mit Buchta smerti – im deutschen Verleih Die Bucht des Todes bzw. Die Todesbarke – ein generationsübergreifendes Revolutionssujet des alten Marinisten Novikov-Priboj (In der Otrada-Bucht). Formalist Šklovskij verfasste die Zwischentitel. Eine scharfe Mischung. Wieviel von der ursprünglichen Fassung dieses in Sachen Handlung komplexen Films rund um den bolschewistischen Partisanen-Kampf gegen die einen südlichen Hafen besetzenden (weißen) Wrangelgardisten übrig geblieben ist, steht noch zu klären. Filmhistoriker Evgenij Margolit vermutet viele Schnitte, die die Story für den Provinz-Verleih vereinfachen sollten. Die deutsche Zensur kürzte aus Bestürzung über die „Kraßheit“ der dargestellten Dauergrausamkeit, die zu „Verrohung und Entsittlichung der Beschauer“ führe: „Die zwei Parteien, die sich auf Tod und Leben bekämpfen, zeigen bei der Tötung ihrer Gegner eine solche Skrupellosigkeit, als handele es sich um das Abschlachten eines Huhnes.“ „Happy ending in rot“ also, wie der Film-Kurier schrieb. (bw)