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Die Filmgeschichte der Oktoberrevolution nahm vor ziemlich genau 99 Jahren ihren Anfang, als pünktlich zum Jubiläum Dziga Vertovs Jahrestag der Revolution anlief. Es ist wertvolles Material, das aus den ersten postrevolutionären Jahren bis heute überliefert ist. Vom Zaren über Kerenskij, Trockij und Lenin sind die historischen Schlüsselfiguren auf Zelluloid gebannt. Und doch ist es eher das neue (eben revolutionäre) Bewusstsein, das im Kino der 1920er und 1930er Jahre jenes Genre, dem diese Filmreihe gewidmet ist, etabliert: den Revolutionsfilm.

In vier Schwerpunktwochen nähert sich die von Barbara Wurm kuratierte Schau einem Phänomen, das bisher gern ein paar wenigen Klassikern vorbehalten war, das in Wahrheit jedoch einen eigenen filmischen Kontinent darstellt (denn schier alle Akteure der sowjetischen Avantgarde tobten sich darin aus): Die Spitze des Revolutions-Esprit, das Duo Vertov & Ėjzenštejn, eröffnet. Es folgen prominente und weniger prominente auteurs – mit Nikolaj Špikovskij etwa ein fehlender russisch-ukrainischer Puzzle-Stein. Drittens herrscht Genrevielfalt: vom Abenteuer für Kinder über den Kulturfilm bis hin zu Melodram und Eastern. Zum Schluss wird es wortreich und gesangsfreudig. Stimmgewaltig kanonisch also. Und doch reich an Zwischentönen.

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