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Shkurnyk / Ein bekanntes Gesicht & Khlib / Brot

Shkurnyk  Egoist / Ein bekanntes Gesicht UkrSSR (VUFKU Kyiv) 1929, R: Mykola Shpykovskyi, B: Vadym Okhrimenko, Mykola Shpykovskyi, Borys Rozentsveih, K: Oleksii Pankratiev, D: Ivan Sadovskyi, Luka Liashenko, Dmytro Kapka, Dora Feller-Shpykovska, 73‘ · DCP, OmeU Khlib Brot UkrSSR (VUFKU Kyiv)) 1929, R: Mykola Shpykovskyi, B: Volodymyr Yaroshenko, K: Oleksii Pankratiev, D: Luka Liashenko, Sofiia Smyrnova, Fedir Gamalii, Dmytro Kapka, 44‘ · DCP, OmeU SA 18.11. um 18 Uhr · Am Flügel: Günter A. Buchwald Die tolldreisten Abenteuer eines ‚neutralen‘ Kleinbürgers (Shkurnyk) – der unerbittliche Kampf ums Korn (Khlib). Ein Kamel zwischen den Rot-Weißen-Fronten (Shkurnyk) – konstruktivistisch fotografierte, revolutionär quergepflügte Kulakenfelder (Khlib). Der vielleicht irrste Film über die (hier buchstäblichen) Bürgerkriegswirren (Shkurnyk) – einer der absurd-minimalistischsten zum Thema Kollektivierung (Khlib). Jahrzehntelang in Vergessenheit geraten, weil damals als politisch prekär von der Zensur erfasst, gilt es mit diesen beiden Filmen einen hakenschlagenden Avantgardisten der zwanziger Jahre wiederzuentdecken. Stilsicher wie Dovzhenko, frech wie Medvedkin, erster Theoretiker der sowjetischen Komödie obendrein, drehteMykola Shpykovskyi mit Pudovkin Schachfieber, bevor er sich seinen eigenen Satire-Exzessen widmete. Die Karriere wurde durch das Verbot von Shkurnyk unterbrochen, auch weil die Wiedergutmachung durch Annahme des Konjunkturthemas mit Khlib nicht gelang. Auf das „Spielzeug von sozialer Bedeutung“ (das Kamel als Spion) machte damals Osip Mandel’štam aufmerksam: Shpykovskyiund Kameramann Pankratiev sei ein außergewöhnlich „märchenhafter“ Zugang zur Geschichte gelungen. (bw)