Direkt zum Seiteninhalt springen

Potomok Cingiz-chana / Sturm über Asien

Potomok Cingiz-chana Der Erbe Tschingis Chans / Sturm über Asien UdSSR (Mežrabpom-fil’m) 1928, R: Vsevolod Pudovkin, B: Ivan Novokšonov, Osip Brik, K: Anatolij Golovnja, D: Valerij Inkižinov, A. Denincev, Anel’ Sudakevic, Aleksandr Cistjakov, Fedor Ivanov, Boris Barnet, Leonid Obolenskij, 134‘ · 35mm, OmU FR 17.11. um 18.30 Uhr · Am Flügel: Günter A. Buchwald · Einführung: Anke Hennig Der junge Mongole Bair liebt Gerechtigkeit. Als der britische Pelzhändler ihn und seine Landsleute übers Ohr haut, wehrt er sich, muss fliehen, wird von Partisanen aufgenommen, kämpft gegen die ausländischen Interventionisten, wird verhaftet, beinahe exekutiert, da findet man ein Amulett. Vermeintlich ein Erbe Tschingis Chans, soll er als Herrscher inthronisiert werden. Doch Bair lässt sich von den Weißen nicht instrumentalisieren. Er reift zum wahren Revolutionär und – wehrt sich erneut … Die Bürgerkriegs-Story des Sibirers Novokšonov, der mit Osip Brik auch das Drehbuch verfasste, basiert auf realen Fakten. Und Pudovkin – neben Eisenstein die Spielfilm-Größe der Zeit – setzt trotz Exotik-Faktor und Genrefilm-Nähe dem Realismus noch eins drauf: Er nützt die realen Umstände des langsamen Umbruchs in der Burjatischen ASSR (wo er dreht), und fängt im Stile des Kulturfilmers (der er auch war) die kulturellen und religiösen Riten inklusive Dalai Lama ein. Potomok, sein letzter Stummfilm, bildet – nach Die Mutter (1926) und Das Ende von Sankt-Petersburg (1927) – den Abschluss und filmischen Höhepunkt seiner Kontinuitäts-Montage-Experimente in Sachen ‚Erweckung des revolutionären Bewusstseins‘. (bw)