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Filmpionier der Revolution

Godovšcina revoljucii / Jahrestag der Revolution [2. Akt] RSFSR (Kinokomitet narkompros / Moskauer Filmkomitee des Volkskommissariats für Aufklärung) 1918, R: Dziga Vertov, Aleksej Savelev, R: Dziga Vertov, Aleksej Savelev, 13‘ · File, OmÜ Kinopravda 13 (Oktjabr‘skaja kino-pravda / Oktober-Kinopravda) UdSSR (Goskino) 1923, R: Dziga Vertov, ZT-Design: Aleksandr Rodcenko, 37‘ · 35mm, OmÜ Kinopravda 15 UdSSR (Goskino) 1923, R: Dziga Vertov, ZT/K: Boris Francisson, Animierte ZT: Ivan Beljakov, Michail Kaufman, 22‘ · 35mm, OmÜ Sovetskie igruški / Sowjetische Spielsachen UdSSR (Goskino) 1924, R: Dziga Vertov, K: Aleksandr Dorn, Animation: Aleksandr Buškin, Gestaltung: Ivan Beljakov, 11‘ · 35mm, OmÜ DI 07.11. um 19 Uhr · Am Flügel: Eunice Martins · Eröffnung der Retrospektive Der Auftakt gebührt dem revolutionärsten aller Filmpioniere. Dziga Vertovs Kino war innovativ, experimentell und obendrein politisch. Mit seinen kinoki hielt er die ersten Auftritte der neuen Polit-Riege fest, Gerichtsprozesse gegen die Sozialrevolutionäre, Demozüge der Bolschewiki, Enthusiasmus. Am ersten Jahrestag des Großen Oktober, dem 7.11.1918, lief Vertovs erster Langfilm Godovšcina revoljucii, eine found-footage-Zusammenstellung seiner „Film-Wochenschau“ Kino-nedelja. Erhalten ist Teil 2, der „Jahrestag der bürgerlich-demokratischen Februarrevolution in Petrograd“ mit dem echten Kerenskij. Zur historischen Sensation des Fakten-Schreibens kommt mit der Kinopravda-Serie (23 Ausgaben zwischen 1922 und 1925) die ästhetische. Und nicht zufällig ist es Aleksandr Rodcenko, der für Nr.13 – entstanden zum 5. Jahrestag der Revolution und Gestern, heute, morgen. Ein Filmpoem, gewidmet den Oktoberfeiern benannt – seine konstruktivistischen Zwischentitel-Modelle baute. Nr.15 wiederum begeistert als trickreiches Experiment, das in Form & Inhalt wie in Schrift & Bild einen veritablen „Hammer des Wissens“ abfeuert. Zum Abschluss ‚Vertov goes animation‘ oder: Ein fetter ‚buržua' wird auf Diät gesetzt und von der Arbeiter-Bauern-Soldaten-Pyramide geschluckt. (bw) Der Eintritt ist frei. Wir zeigen unter anderem Kopien des Österreichischen Filmmuseums.