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Einführung: Matthias Struch

Eine Filmbiografie des Kolonialpolitikers Carl Peters (1856-1918), der hier als heroischer Vorkämpfer des deutschen Expansionsdrangs erscheint. Im Mittelpunkt steht sein Kampf gegen den britischen Imperialismus, dessen Vertreter ihm nach dem Leben trachten, sowie gegen das Parlament, wo Juden und Demokraten ihn wegen seines menschenverachtenden und rassistischen Kampfes gegen die Afrikaner angreifen. Wie in anderen Großproduktionen des „Dritten Reichs“ über einsame, geniale, aber unverstandene Führerfiguren scheitert der vom damals populärsten deutschen Schauspieler Hans Albers dargestellte Held auch in diesem Fall aufgrund von Intrigen: Umso heller soll seine nationale Größe und sein Opfermut für ein Volk im Jahr 1941 strahlen, dessen nationalsozialistische Führung einen Weltanschauungskrieg gegen Großbritannien entfesselt und Juden und Demokraten längst vertrieben oder ermordet hat. In seiner Besprechung des mit den Prädikaten „staatspolitisch und künstlerisch wertvoll“, „kulturell wertvoll“, „volksbildend“ und „jugendwert“ ausgezeichneten Films schlägt der Film-Kurier denn auch eine Brücke zur Gegenwart: „Dieser Film ist ein lebendiges, großes Denkmal für das koloniale Ideengut, das heute jedem Deutschen ein unverlierbares Besitztum ist, und für das Carl Peters in seiner Zeit die Fahne hochhielt.“ (22.3.1941) (ps)