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Cobra Woman

Einführung: Ralph Eue

Siodmaks erster Farbfilm scheint sich auf den ersten Blick völlig von den anderen Filmen zu unterscheiden, die er in den 1940er Jahre inszeniert hat. Cobra Woman ist ein bizarres Südseeabenteuer in knalligen Technicolor-Farben mit einem guten Schuss Camp. Irgendwo in einem tropischen Ozean liegt die Cobra-Insel. Die junge Tollea wird dorthin am Tag ihrer Hochzeit entführt, und ihr Ehemann macht sich auf die Suche nach seiner Frau. Auf dem von Legenden umwobenen, gefürchteten Eiland werden Fremde gejagt und dem Vulkan-Gott geopfert. Herrin der Insel ist Tolleas Zwillingsschwester Naja. Als Hohepriesterin des Cobra-Kultes benötigt sie dringend ein Opfer für den großen Schlangengott... In Cobra Woman treffen wilde Tänze in bizarren Kostümen auf Massenszenen mit reichlich Action. „Tiefdekolletierte Damen mit langen Beinen in prunkvollen Gemächern, die mit hauchdünnen Gewändern kaum ihre Reize zu verhüllen imstande sind, treffen auf Männer in kurzen Röcken mit viel Muskeln und breiten Brustkörben. Ihre Lanzen sind schön und handbemalt, eine Mischung aus tödlicher Waffe und den Hirten-Wanderstäben der Heiligen Drei Könige. Die Kulissen sind offenkundig aus Pappmaschee, doch das stört keineswegs bei den atemberaubenden Tiefblicken, die einem in Täler gegönnt werden oder in Burggräben, bei den breiten Panoramen auf Städte am Horizont.“ (Michael Schleeh, filmgazette.de) Oder mit Robert Siodmaks eigenen Worten: „Cobra Woman war verrückt, hat aber Spaß gemacht“. (fl)