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Cry of the City gehört zu den wenigen chronologisch erzählten Film Noirs von Siodmak. Erzählt wird eine klassische Verfolgungsstory. Vittorio Candella und Martin Rome sind beide in Little Italy aufgewachsen. Rome wird des Mordes und Juwelenraubs verdächtigt und der Polizist Candella auf ihn angesetzt. Das Motiv der zwei Jugendfreunde, die sich auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes wiederfinden, ist dem Gangsterfilm ebenso zu Eigen wie der biblischen Geschichte von Kain und Abel, und so finden sich in Cry of the City auch zahlreiche christliche Motive. Der Telegraf zeigte sich zum deutschen Kinostart sehr angetan: „Wieder einmal spielt sich das Schicksal zwischen Wolkenkratzern, in Gefängnissen, Hospitälern, in U-Bahn-Schächten an Ort und Stelle in erregend sachlicher Fotografie ab. Ein halbdokumentarischer Reißer, glänzend gemacht, glänzend gespielt“ (8.10.1950). Siodmak verlässt hier die Künstlichkeit des Studios für die reale Welt der Straßen von New Yorks Little Italy. „Der Film ist eher ein Sittenbild, als ein reiner Kriminalstreifen; er hat eine unaufdringliche Moral, die Entheroisierung des Verbrechers, und er bleibt bei seinem Sujet sowohl in den Stilmitteln als auch in der Milieuschilderung, bei der der Kamera mitunter Bilder von überraschender Wirkung und Eindringlichkeit gelingen, stets treu.“ (Neue Zeitung / Berliner Blatt, 8.10.1950). (fl)