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Einführung: Tilman Schumacher · Zu Gast: Lilly Grote

Ein Häuschen in der norddeutschen Einöde, nahe einem Moor gelegen. Die Zwillingsschwestern Maria und Maja (Ida und Luise von Recklinghausen) müssen sich dort allein durchschlagen, denn ihre Mutter (Angela Schanelec) ist nicht mehr da. Gerade hatte sie ihren trübsinnigen Job in einer Hähnchenfabrik an den Nagel hängen und mit ihren Töchtern den von Kneipen- und Einfamilienhaus-Tristesse geprägten Kleinstadtkosmos in Richtung Großstadt verlassen wollen, da geriet sie unter die Räder: Fahrerflucht. Aber ein Kriminalfall entspinnt sich in Daily Chicken nur bedingt. Vielmehr ist es ein Film, der ganz nah bei den beiden sechzehnjährigen Protagonistinnen und ihren Gefühlswelten bleibt. Und so ist seine Stimmung ähnlich mehrstimmig wie die der sanft eingefangenen Teenager: mal heiter und sarkastisch, mal von Trauer bestimmt, mitunter von latenten Gefahren durchzogen. Die Kamerafrau Elfi Mikesch findet für die expressive Coming-of-Age-Geschichte Filmbilder, die mit ihren oft gekippten Perspektiven einer solchen Seelenlandschaft zu entsprechen scheinen: Vieles wirkt, als wäre es aus den Angeln gehoben. (ts)

Daily Chicken

Ein Häuschen in der norddeutschen Einöde, nahe einem Moor gelegen. Die Zwillingsschwestern Maria und Maja (Ida und Luise von Recklinghausen) müssen sich dort allein durchschlagen, denn ihre Mutter (Angela Schanelec) ist nicht mehr da. Gerade hatte sie ihren trübsinnigen Job in einer Hähnchenfabrik an den Nagel hängen und mit ihren Töchtern den von Kneipen- und Einfamilienhaus-Tristesse geprägten Kleinstadtkosmos in Richtung Großstadt verlassen wollen, da geriet sie unter die Räder: Fahrerflucht. Aber ein Kriminalfall entspinnt sich in Daily Chicken nur bedingt. Vielmehr ist es ein Film, der ganz nah bei den beiden sechzehnjährigen Protagonistinnen und ihren Gefühlswelten bleibt. Und so ist seine Stimmung ähnlich mehrstimmig wie die der sanft eingefangenen Teenager: mal heiter und sarkastisch, mal von Trauer bestimmt, mitunter von latenten Gefahren durchzogen. Die Kamerafrau Elfi Mikesch findet für die expressive Coming-of-Age-Geschichte Filmbilder, die mit ihren oft gekippten Perspektiven einer solchen Seelenlandschaft zu entsprechen scheinen: Vieles wirkt, als wäre es aus den Angeln gehoben. (ts)