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Wie bereits Selbstbedienung folgt auch Fechners dritter Film einem authentischen Fall und besitzt Anklänge an eine Gaunerkomödie. Allerdings verstieß der Autor gegen einige Konventionen dieses Subgenres: So ist die Sympathie nicht ungetrübt auf Seiten der Protagonistinnen, vier älterer lediger Schwestern und der Tochter einer von ihnen, die sich durchs Leben schnorren und schmarotzen. Vom Leiter einer Wirtschaftsauskunftei verfolgt, flüchten sie aus dem Ruhrgebiet in ein Moselstädtchen, wo sie ein leerstehendes Anwesen erwerben und angeblich zu einem Damenstift ausbauen wollen. Dass die öffentliche Hand die Immobilie loswerden möchte und sich sonst niemand dafür interessiert, spielt den Betrügerinnen in die Hände.

Eine (gerade was den Immobiliensektor angeht) zeitlose Geschichte über Hochstapelei, die nur gelingen kann durch ein Umfeld, welches sich nur zu gerne blenden lässt. „Das Lokale wurde genüßlich ausgebreitet, das Unangenehme nicht ausgeklammert, das Heitere jedoch bevorzugt“, urteilte Wolfgang Paul im Tagesspiegel vom 25.3.1969. „Ein ‚Volksstück’ von Niveau, ein Anti-Krimi mit handfester Story, ein gelungener Spaß mit ernsten Absichten, der dem Autor und Regisseur Eberhard Fechner hier gelang – das Mitleid mit den kleinen Gaunern inbegriffen.“ (gym)