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Das goldene Ding

Das goldene Ding BRD 1972, R: Alf Brustellin, Nikos Perakis, Edgar Reitz, Ula Stöckl, B: Alf Brustellin, Nikos Perakis, Edgar Reitz, Ula Stöckl, K: Edgar Reitz, D: Michael Jeron, Christian Reitz, Konstantin Sautier, Colombe Smith, Ramin Vahabzadeh, Mario Zöllner, 118’ · 35mm FR 30.03. um 19.30 Uhr + SA 31.03. um 15 Uhr · Einführung am 30.03.: Bettina Henzler Vorprogramm am 30.03.: Britta Fastfrühling BRD 1966, R: Christa Pohland, 8‘ · Blu-ray In Das goldene Ding wird die bayerische Landschaft zu einem Spielfeld, auf dem das Regisseurenteam gemeinsam mit Kindern, ein paar selbstgezimmerten Schiffen und Waffen als Requisiten die Argonautensage gibt: Sie ‚spielen’, wie die griechischen Helden, Jason und die Argonauten, auf der Suche nach dem Goldenen Vlies die Welt erobern. Die Rollen der Helden mit Kindern zu besetzen, war nicht nur finanziellen Beschränkungen geschuldet, sondern entsprach auch dem Wunsch, den Mythos ernst zu nehmen, in dem die Darsteller nur 12 bis 14 Jahre alt sind. Anstatt einer illusionistischen Re-Inszenierung der Welteroberung durch griechische Helden in einem „Abenteuerschinken“ versuchten sie – so Edgar Reitz –, „das ursprüngliche Erzählpotential“ des Mythos wiederzuerlangen. Mit deutlichen Bezügen zur Gegenwart der Frauen- und Umweltbewegung wird in dieser Flower-Power-Adaption der Mythos dem zeitgenössischen Publikum nahegebracht. Die größte Investition ging in die Kameratechnik und hat sich gelohnt: die Kameraarbeit verleiht dem Film eine mythische Dimension, die uns immer wieder vergessen lässt, dass wir hier ‚nur’ in Bayern sind, dass die Schiffe eigentlich Holzmodelle und die Helden Kinder sind. „Der Film berichtet von einem Geschehen aus der Frühzeit der Menschheitsentwicklung, von einem ersten – folgenreichen – Sieg des Geistes über die Magie und damit von einem Vorgang, den jeder Mensch zwischen Kindheit und Erwachsensein nachzuvollziehen hat. Und so scheint es denn konsequent und richtig, daß die Argonauten Kinder sind." (Neue Züricher Zeitung, 15.01.1972) (bh)