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Der 57jährige Streckenwärter Friedrich Wilhelm Georg Platow wird durch die Elektrifizierung seiner Bahnstrecke „überflüssig“. Aber aufs Altenteil will er sich nicht abschieben lassen, und so beschließt er, unter dem Namen seines Sohnes zu einem Lehrgang zu gehen. – Eine der schönsten DEFA-Komödien aller Zeiten, mit dem wunderbar skurrilen Fritz Marquardt in der Titelrolle, der sowohl an Karl Valentin als auch an Buster Keaton gemahnt. Von den kulturpolitischen Bedenkenträgern der SED wegen vermeintlicher „Verunglimpfung der Arbeiterklasse“ abgelehnt, durfte der Film nur mit wenigen Kopien gestartet werden, Werbung und Rezensionen wurden untersagt, dazu wurde ein Exportverbot ausgesprochen. Regisseur Siegfried Kühn experimentierte in seinem Platow auch mit der Farbe, die den jeweiligen Stimmungswerten der Handlung entspricht: „Nüchterne Alltags-Tristesse wird in grauen Schwarz-Weiß-Tönen reflektiert, während die überwiegenden Farbsequenzen Phantasie und optimistisches Lebensgefühl ausdrücken.“ (Heinz Kersten). (rs)