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Der Farmer aus Texas

Am Flügel: Peter Gotthardt

Geldgier trifft Mutterliebe, verarmter europäischer Adel amerikanisches Kapital in Joe Mays verwickelter Liebeskomödie nach Georg Kaisers Bühnenstück Kolportage: Nach der Geburt vertauscht, wachsen unabhängig voneinander zwei junge Männer auf, der eine als Adliger auf einem Schloss in Schweden, der andere als Cowboy auf einer Farm in Texas. Als an ihrem 24. Geburtstag das Erbe des Großvaters fällig wird, muss sich herausstellen, wem Erbe und Adelstitel gebühren. – Joe May, der den eigenen Konzern in Inflationszeiten mit amerikanischem Kapital gestärkt hatte, versuchte mit Blick auf eine weltweite Vermarktung einen möglichst „amerikanischen“ Film zu inszenieren, gedreht an Originalschauplätzen in Schweden, mit internationaler Besetzung und allerlei Action-Elementen (Faustkampf, Rangelei am Abgrund, Wasserrettung). „Hier ist ein in Deutschland völlig ungewohntes Tempo der Sensationen. Wie fabelhaft sind diese Bilder geschnitten. Wie präzise sind die Zwischenbilder der Beobachtenden eingeschaltet“ (Herbert Ihering, Berliner Börsen-Courier, 23.10.1925). (obr)