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Der Maulkorb

Der Maulkorb D 1938, R: Erich Engel, B: Heinrich Spoerl, K: Reimar Kuntze, D: Ralph Arthur Roberts, Hilde Weissner, Will Quadflieg, Paul Henckels, 100‘ · 35mm DO 01.02. um 20 Uhr + SA 03.02. um 19 Uhr Nach einem exzessiven Saufgelage verziert der sturzbetrunkene Staatsanwalt das Denkmal des Landesherrn mit dem titelgebenden Maulkorb. Der Skandal im Provinzstädtchen wird am nächsten Morgen sichtbar, die Ermittlungsarbeit beginnt: „Majestätsbeleidigung“! Nach dem gleichnamigen Bestseller von Heinrich Spoerl aus dem Jahre 1936 spielt Ralph Arthur Roberts den Staatsanwalt mit Filmriss, der nach sich selbst fahndet. Will Quadflieg – Charakterstar des Theaters nach 1945 – debütiert als Maler Rabanus im Film, der als Augenzeuge zunächst aus Trotz und dann um seiner Liebe zur schönen Tochter des Staatsanwalts willen nichts verrät. Das obligatorische Happy End der Satire ist „grober Unfug“. „Keine Eleganz, kein Esprit“, notiert Joseph Goebbels am 30.1.1938 enttäuscht in sein Tagebuch. „Wäre der Film 1933 verfilmbar gewesen, oder hätte das eher wie eine Selbstbezichtigung zum Reichstagsbrand-Prozeß gewirkt?“, fragt Karsten Witte in Lachende Erben, toller Tag. Wolfgang Staudte dreht 1958 ein Remake. (smf)