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Die Flucht

Der politisch wenig interessierte Oberarzt Dr. Schmith (Armin Mueller-Stahl) fühlt sich beruflich zurückgesetzt, weil sein Forschungsprojekt zur Minderung der Kindersterblichkeit auf höherer Dienstebene blockiert wird. Frustriert nimmt er Kontakt zu einer Fluchthilfe-Organisation auf, um sich in den Westen abzusetzen. Als es in der Klinik plötzlich doch grünes Licht für sein Projekt gibt, will er bleiben. Die Situation eskaliert.

Regisseur Roland Gräf gehörte nicht zu den aufmüpfigen DDR-Künstlern, an den Protesten gegen die Biermann-Ausbürgerung beteiligte er sich nicht. Umso überraschender war es, dass sein Film das Tabu-Thema der Flucht aus der DDR ansprach. Während Die Flucht beim Filmfestival in Karlovy Vary mit dem Hauptpreis prämiert wurde, konnten sich ostdeutsche Kritiker nicht zu vorbehaltlosem Lob durchringen. Gräf wurde eine „Privatisierung“ des Konflikts vorgeworfen, auch von einem unnötigen „Action-Charakter“ der Handlung war die Rede. Hauptdarsteller Armin Mueller-Stahl, der die Biermann-Petition unterzeichnet hatte, stellte während der Dreharbeiten zu Die Flucht einen Ausreiseantrag. (cl)