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Erster Weltkrieg, tief im russischen Hinterland. Zwei deutsche Kriegsgefangene, Karl und Richard, heben einen Graben in der Steppe aus. Dabei erzählt der verheiratete Richard von seiner Frau Anna. Als Karl die Flucht nach Deutschland gelingt, sucht er Anna auf und gibt sich als deren Mann aus. Anna weiß, dass das nicht stimmt, verliebt sich aber in den Fremden und bleibt bei ihm… – Ein psychologisches Kammerspiel, das Rainer Simon zur beeindruckenden Parabel auf Verwirrungen und Verletzungen durch den Krieg werden lässt: „Kamera, Licht und Bild wirken ganz dem leisen und heftigen Geschehen zwischen zwei Menschen untergeordnet“, schrieb Die Weltbühne lobend. Die Sepiatöne der Auftaktszenen erinnern an viragierte Stummfilme, später wechselt die Handlung auf durchaus geheimnisvolle Weise zwischen Farb- und Schwarz-Weiß-Sequenzen, die an deutsche Kinoklassiker wie Georg Wilhelm Pabsts Westfront 1918 oder Kameradschaft erinnern. Rainer Simon erhielt für Die Frau und der Fremde den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele 1985. (rs)