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Die Goldberg-Bedingung. Mehr sehen als man sehen kann

Die Goldberg-Bedingung. Mehr sehen als man sehen kann D 2017, R/B: Niels Bolbrinker, Kerstin Stutterheim, K: Niels Bolbrinker, 78’ · DCP, Berlinpremiere FR 27.09. um 19 Uhr · Zu Gast: Niels Bolbrinker Emanuel Goldberg (1881-1970) gilt als Pionier der Informationsgesellschaft und Visionär der Medientechnik. Der Wissenschaftler und Professor der heutigen Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig erforschte die Grundlagen der Fotografie, entwickelte Kameras und Apparate für das Wissensmanagement der Zukunft, erfand die erste Suchmaschine und arbeitete intensiv an Reproduktions- und Kopierverfahren, Sensitometrie, Luftbildfotografie und Mikrofilmtechnik. Nach der gewaltsamen Vertreibung aus dem nationalsozialistischen Deutschland gründete Goldberg in Tel Aviv eines der ersten Technologie-Unternehmen Israels. 1924 hatte Emanuel Goldberg bei der ICA in Dresden (später Zeiss-Ikon) für die kleine Kinamo-Kamera einen Federantrieb erfunden, der es den bis dahin kurbelnden Filmschaffenden ermöglichte, ohne Stativ zu arbeiten. Ella Bergmann-Michel wie auch László Moholy-Nagy, Wilfried Basse, Henri Storck und Jean Vigo erlaubte der Kinamo die Entwicklung eines eigenen beweglichen Aufnahmestils. Goldberg selbst drehte mehrere Filme, die für die Kamera werben. „Die Zeit rast hin, zum Greis wird das Kind. Nimm Ica-Kinamo und kurble geschwind“, lautet ein Zwischentitel. Der Dokumentarfilm Die Goldberg-Bedingung. Mehr sehen als man sehen kann geht der Wiederentdeckung der Materialien nach, Goldbergs Familiengeschichte zwischen Deutschland und Israel sowie der weitreichenden Bedeutung seines Lebenswerks: „Ein Erfinder, der alles verkleinern wollte und so Großes schuf.“ (mb/nb)