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Eröffnung der Retrospektive

Eine junge Frau wird zur Bürgermeisterin einer aufstrebenden Stadt gewählt, sie überzeugt mit innovativen Ideen und freundlichem Pragmatismus. Sie kann selbstbewusst diskutieren und ihre Position gegenüber Männern durchsetzen, sie ist bestens ausgebildet, tapfer, diskret und tatkräftig. Lamentieren und Zaudern ist nicht ihre Sache. Und obendrein: Sie führt ein Doppelleben. Denn insgeheim ist sie verheiratet mit ihrem ärgsten Widersacher im Stadtrat. All das ist Ruth Leuwerik in Die ideale Frau. Weder mütterlich-bescheidener Typ noch Krankenschwester, Fräulein oder Sexbombe. Gleichwohl immer schick gekleidet, mit modischer Kurzhaarfrisur, das lässt sich auch in Monte Carlo sehen.

Ruth Leuwerik ist in den 1950er Jahren eine Frau, die Idealen entspricht, die Ideale verkörpert und anderen Frauen als Ideal dient. In ihren Filmrollen, aber auch abseits davon als Persönlichkeit von öffentlichem Interesse. In Magazinen und Zeitungen bricht Ruth Leuwerik unter der Last der Erwartungen nicht zusammen, sondern ist ihren Fans ein Vorbild, ein Ideal. Manchmal ganz ernst, oft mit einem Anflug von Ironie, noch öfter mit einem bezaubernden Lächeln. (ps)  

Die ideale Frau