Die Kinder Palästinas
DDR 1981, R: Kurt Tetzlaff, B: Kurt Tetzlaff, Jochen Niebelschütz, K: Jürgen Greunig, 54‘ · 35 mm
„Die Journalisten fotografieren nur immer unser Elend, aber helfen tut uns niemand.“ Mit diesen Worten lässt eine junge Witwe das DEFA-Team über deren PLO-Begleiter wissen, dass sie nicht gesprächsbereit sei. Bereits seit 30 Jahren gibt es die palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon, als das Team aus der DDR sie bereist. Was bedeutet der Befreiungskampf im Alltag und wie beeinflusst er das Leben der Kinder? Mit solidarischer Nähe und respektvoller Distanz beobachtet der Film palästinensisches Leben im Libanon, familiäres ebenso wie institutionelles. Die subjektive Erzählung lässt das Publikum an den Beobachtungen der Filmemacher teilhaben. Ohne sich anzumaßen, Wahrheit erkannt zu haben, führt sie in die Infrastruktur der PLO ein, die ein würdevolles Über- und Weiterleben ermöglichen will.
Die Kinder Palästinas ist einer von zwei Filmen, die im Rahmen eines Koproduktionsvertrags zwischen der Abteilung Information und Kultur der PLO und dem DEFA-Studio für Dokumentarfilme entstanden. Teil des Abkommens war, sich gegenseitig nicht im Abspann zu nennen. Auf der Internationalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche für Film und Fernsehen wurde Die Kinder Palästinas 1980 mit dem Hani-Jawharyia Ehrenpreis der PLO ausgezeichnet. (in)
SA 30.05. um 19 Uhr + DI 09.06. um 20 Uhr · Zu Gast am 30.05.: Kurt Tetzlaff, Einführung am 09.06.: Irit Neidhardt