Die Zürcher Verlobung
Die Zürcher Verlobung
BRD 1957, R: Helmut Käutner, B: Helmut Käutner, Heinz Pauck nach dem gleichnamigen Roman von Barbara Noack, K: Heinz Pehlke, M: Michael Jary, D: Liselotte Pulver, Paul Hubschmid, Bernhard Wicki, Wolfgang Lukschy, Rudolf Platte, Werner Finck, Maria Sebaldt, Erwin Linder, Marianne Hediger, Peter Frank, Helmut Käutner sowie Sonja Ziemann, Max Schmeling und Anny Ondra als sie selbt, 106' · 35mm
DO 07.06. um 20 Uhr
Schriftstellerin Julchen (Lilo Pulver) hat sich gerade getrennt, da entbrennt sie – in der Zahnarztpraxis des Onkels – für einen Schweizer Doktor Jean (Paul Hubschmid), dessen ruppiger Freund „Büffel“ (Bernhard Wicki) sich praktischerweise als Filmregisseur bei jener Firma entpuppt, der Julchen einen Stoff verkauft. Während sich Büffel an sie heranmacht, geht ihre Drehbucharbeit nur schleppend voran: Die Filmromanze wächst aus ihren eigenen, immer absurderen Beziehungsproblemen, die wiederum vom Fortschritt ihres Drehbuchs geprägt werden … Helmut Käutner als Wahlverwandter von Hollywoods Pop-Vulgärsatiriker Frank Tashlin: In schreienden Bonbon-Farben und garniert mit Seitenhieben auf die Wirtschaftswunderwelt im Allgemeinen und deren Kulturindustrie im Besonderen produziert er weniger ein postmodernes Kabinettstück avant le lettre, als dass er aus Insider-Perspektive die Entfremdung vorführt, die das Leben und Arbeiten in der Unterhaltungsbranche mit sich bringt, und zwar so quietschvergnügt wie abgeklärt. Eine Käutner-Komödienspezialität: Karikatur als Kenntlichmachung der Effekte der Traumfabrik-Verklärung der „wirklichen“ Welt. (chh)