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Einführung: Ralf Schenk

Nach ihrem propagandistischen Film Das russische Wunder (1963) planten Andrew und Annelie Thorndike, nun auch das „Deutsche Wunder“, die Entwicklung beider deutscher Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg ins Bild zu setzen. Der Film sollte „Die Deutschen“ heißen und das positive Verhältnis der Autoren zur DDR und das kritische zur Bundesrepublik darstellen. Nach politisch bedingten Metamorphosen erschien 1969 schließlich die 70-mm-Produktion Du bist min – Ein deutsches Tagebuch auf den Leinwänden, eine mit Pathos und Sentiment durchtränkte Hommage an die DDR, die Freundschaft zu „Volkspolen“ und die Sowjetunion. Im Westen registrierten die Filmemacher dagegen vor allem neofaschistische Tendenzen, etwa auf einem NPD-Parteitag. Besonderes Augenmerk legten die Thorndikes auf farbintensive Luftbilder: Die Kamera blickt auf Gebirge und Flüsse, die Ostsee und die Insel Usedom, auf Burgen und Schlösser, auf Weimar und die „sozialistische Großbaustelle“ rund um den Berliner Fernsehturm. Du bist min kam als „Geburtstagsfilm“ der DEFA zum 20. Jahrestag der DDR ins Kino. (rs)