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Eine Prämie für Irene

Subjektitüde BRD 1966, R/B: Helke Sander, K: Gerd Conradt, D: Wolfgang Sippel, Rüdiger Minow, Barbara Lamers, Holger Meins, 4’ · 16 mm Eine Prämie für Irene BRD 1971, R/B: Helke Sander, K: Christoph Roth, M: Ton Steine Scherben, D: Gundula Schroeder, Sarah Schu­mann, Helga Foster, Hanne Herkommer, Käte Jaenicke, Dörte Haak, Ingo Busche, Christian Ziewer, Rüdiger Minow, 50’ · 16 mm SO 30.10. um 16.30 Uhr · Zu Gast: Helke Sander Eine junge Frau an einer Bushaltestelle kommentiert aus dem Off die Anmache zweier junger Männer. Helke Sanders Subjektitüde – längst ein Klassiker der Filmgeschichte – ist 1966 an der DFFB entstanden. Eine Prämie für Irene von 1971 ist ihr erster längerer Spielfilm. Inspiriert vom Westberliner Arbeiterfilm und zugleich sich von ihm abgrenzend, handelt der Film von der Rebellion von Arbeiterinnen in einer Waschmaschinenfabrik. Deren zentrale Figur Irene – das erfahren wir gleich zu Beginn in einem Gespräch in der Chefetage – soll keine Prämie bekommen, weil sie sich zu viel „herausnimmt“. Wir erleben Irene nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch mit ihren Kindern im Mietshaus, beim Spaziergang durch das nächtliche Wohnviertel, in der Kneipe und im Treppenhaus. Sie lässt sich nichts gefallen: Dem Typen, der sie unvermittelt packt und hochhebt, beißt sie in den Hals, im Treppenhaus hält sie eine wütende Rede. „(...) all diese kleinen ‚Schlusssequenzen’ sind gleichzeitig durch die Situation erzwungen (...) und visionär – der Konflikt ermöglicht in seiner Zuspitzung neue Perspektiven. In der Vision liegt ein Versprechen, aber auch eine Offenheit, eine Unabgeschlossenheit, die den Blick stärker auf den Weg lenkt, als auf den Ausgang.“ (Stefanie Schulte Strathaus: Das internationale Frauenfilmseminar 1973, 1995). (sasch)