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Jeanpaul Goergen

In ihrer Reportage Männerrecht – Frauenleid (1981) klagt Mehrangis Montazami-Dabui das Leiden türkischer Mädchen und Frauen an den patriarchalischen Familienstrukturen an. Auch hierzulande bestimmen die Männer nach traditionellen Sitten und Gebräuchen, was ihnen erlaubt ist und was nicht. In der Schule erleben die Mädchen dagegen freiere Moralvorstellungen, die sie in Konflikt mit der Familie bringen. Viele Migrantinnen leiden sowohl unter der Akkordarbeit im Betrieb als auch an den Misshandlungen durch die Männer. „Unvergesslich das letzte Photo des Films: eine Frau im Hochzeitsgewand, festliches Weiß – und dazu das Gesicht der Pietà.“ (Die Zeit, Nr. 82, 1981)

Ende der 1970er Jahre leben 200.000 Ausländer*innen in West-Berlin, die Hälfte davon stammt aus der Türkei. In Kindertränen (1985) zeigt Mehrangis Montazami-Dabui, dass es die Kinder sind, die unter der schwierigen sozialen Situation ihrer Eltern besonders leiden. Die oft feuchten Wohnungen in Kreuzberg führen zu asthmatischen Erkrankungen. Bronchitis und Tuberkulose müssen häufig im Krankenhaus behandelt werden, wo fehlende Dolmetscher die Verständigung erschweren. Nur durch eine Verbesserung der sozialen Lage der Arbeitnehmer und Asylbewerber sowie durch Änderungen der inhumanen Ausländergesetze kann auch den Kindern besser geholfen werden. (jg)

Männerrecht – Frauenleid: Türkinnen in Deutschland

In ihrer Reportage Männerrecht – Frauenleid (1981) klagt Mehrangis Montazami-Dabui das Leiden türkischer Mädchen und Frauen an den patriarchalischen Familienstrukturen an. Auch hierzulande bestimmen die Männer nach traditionellen Sitten und Gebräuchen, was ihnen erlaubt ist und was nicht. In der Schule erleben die Mädchen dagegen freiere Moralvorstellungen, die sie in Konflikt mit der Familie bringen. Viele Migrantinnen leiden sowohl unter der Akkordarbeit im Betrieb als auch an den Misshandlungen durch die Männer. „Unvergesslich das letzte Photo des Films: eine Frau im Hochzeitsgewand, festliches Weiß – und dazu das Gesicht der Pietà.“ (Die Zeit, Nr. 82, 1981)

Kindertränen

Ende der 1970er Jahre leben 200.000 Ausländer*innen in West-Berlin, die Hälfte davon stammt aus der Türkei. In Kindertränen (1985) zeigt Mehrangis Montazami-Dabui, dass es die Kinder sind, die unter der schwierigen sozialen Situation ihrer Eltern besonders leiden. Die oft feuchten Wohnungen in Kreuzberg führen zu asthmatischen Erkrankungen. Bronchitis und Tuberkulose müssen häufig im Krankenhaus behandelt werden, wo fehlende Dolmetscher die Verständigung erschweren. Nur durch eine Verbesserung der sozialen Lage der Arbeitnehmer und Asylbewerber sowie durch Änderungen der inhumanen Ausländergesetze kann auch den Kindern besser geholfen werden. (jg)