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Epilog

Epilog BRD 1950, R: Helmut Käutner, B: Helmut Käutner, Robert A. Stemmle, K: Werner Krien, M: Bernhard Eichhorn, D: Horst Caspar, O.E. Hasse, Fritz Kortner, Bettina Moissi, Hans-Christian Blech, Paul Hörbiger, Peter van Eyck, Carl Raddatz, Hans Leibelt, Irene von Meyendorff, Helmut Käutner, 91‘ · 35mm FR 25.05. um 21 Uhr + SO 27.05. um 20 Uhr Ein Reporter versucht hinter Das Geheimnis der Orplid – so auch der Arbeits- und Alternativtitel dieses Films – zu kommen: Was ist der wahre Grund für den Untergang der Luxusjacht Orplid bei der Hochzeitsreise eines zwielichtigen Geschäftsmannes? Kein anderer Film verdeutlicht das Problem von Käutners wechselhafter Laufbahn nach dem Krieg so schlagend wie dieser, den die Kritik als einen „Reißer“ abtat, der den Unterhaltungsfilm-Ausverkauf eines einstmals künstlerisch ambitionierten Regisseurs belege. Als hochverdichtetes wie geheimnisvolles Noir-Meisterstück ist Käutners Film dabei Hollywoods gefeierten B-Krimis der Schwarzen Serie jener Jahre wie ihren französischen Vorläufern (und erklärten Käutner-Vorbildern) locker ebenbürtig. Die stilistische tour de force beginnt als mit subjektiver Kamera erzählte Citizen Kane-Recherche und endet mit dem besten Paternoster-Finale der Filmgeschichte. Dazwischen – teils widersprüchliche – „Rekonstruktionen“ als Rundumschlag im Genre-Gewand: über eine Gesellschaft von Kollaborateuren, in der die Faschisten von einst zu nützlichen wie nutznießenden Instrumenten der heutigen Machtverhältnisse geworden sind, verkörpert von der crème de la crème deutscher Stars. (chh)