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Mehrere Dörfer in der Nähe von Leipzig müssen der Braunkohle weichen, die als Energieträger für die DDR existentiell bedeutsam ist. Der Film dokumentiert einen Zeitraum von fast vier Jahren, in denen alte Lebenswelten – Häuser, Höfe, Kirchen und Friedhöfe – verschwinden und die Menschen ein neues Zuhause finden: ein Kompendium heller und dunkler Motive. Suggestive Totalen und Nahaufnahmen einer Gegend, die sich bis zur Unkenntlichkeit verwandelt. „Die Chronik der Ereignisse nimmt gleichnishaften Charakter an: Schon zu Beginn werden Bilder von der Geburt Manuelas und der Sprengung der Dorfkirche parallel montiert, und am Ende gibt es Szenen vom dritten Geburtstag des Kindes und von einem jungen Bäumchen“ (Elke Schieber). Während der Studioabnahmen wurden die DEFA-Dokumentaristen mit der Befürchtung konfrontiert, ob Erinnerung an eine Landschaft nicht vielleicht ein zu deprimierender Film sei, weil er ein ungeschminktes Bild der Vertreibung und des Verlustes der Heimat zeichne. Regisseur Kurt Tetzlaff argumentierte, für ihn bedeute Abbruch hier stets auch einen neuen Aufbruch. (rs)