Direkt zum Seiteninhalt springen

Den zweiten Teil des Thälmann-Films plante die DEFA zunächst nicht nur in leuchtenden Agfacolor-Farben zu drehen, sondern auch in CinemaScope mit Vier-Kanal-Magnetton. Der Einsatz der Cine-Kamera wurde dann jedoch verworfen, weil es damit zu erheblichen technischen Problemen während der Massenszenen im Freien gekommen wäre, und auch der Stereoton erwies sich als technisch zu kompliziert. So wurde, neben dem pathetischen Spiel, erneut die Farbe zum prägenden Element: das Braun der Nazi-Aufmärsche, das Rot des kommunistischen Widerstands, das Gelb der Landschaften im Spanischen Bürgerkrieg, das Grau der Schützengräben im Zweiten Weltkrieg. Nie war die Röte des Rots von Agfacolor leuchtender als in diesem sozialistischen Propagandafilm: Folgerichtig schreitet schließlich sogar der Geist Thälmanns vor wehenden roten Fahnen aus dem Geschehen. Später nutzte Regisseur Kurt Maetzig wiederum eine Farbmetapher, um sich von Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse zu distanzieren: „Ich bekomme jedes Mal rote Ohren, wenn ich ihn sehe.“ (rs)