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Seit den 1950er Jahren gehörte Eugen Schuhmacher zu den populärsten Tierfilmern Deutschlands. Sein letzter Dokumentarfilm Europas Paradiese, vor dessen Fertigstellung er starb, ist die Summe seiner filmpoetischen und umweltpolitischen Vorstellungen. 

Europas Paradiese, für den Schuhmacher zwei Jahre quer durch Europa reiste, steht in der Tradition des Expeditionsfilms und konzentriert sich auf die Bedeutung, die Nationalparks bei der Bewahrung gefährdeter Tier- und Pflanzenarten besitzen. „Am eindrücklichsten sind jene Sequenzen, in denen der Zuschauer nichts als die Geräusche der Natur und die Rufe der Tiere selbst zu hören bekommt. Hier spürt man das Anliegen, dem Eugen Schuhmacher sein reiches Lebenswerk gewidmet hat: die Bescheidenheit vor der Natur, aus der der Mensch selbstherrlich ausgebrochen ist. Voraussetzung für das Naturverständnis, zu dem Schuhmacher seine Zuschauer führen möchte, ist die Fähigkeit zu schweigen, zu schauen und hinzuhören. Für Pathos und Mythos gibt es bei dieser Betrachtungsweise keinen Raum. Europas Paradiese ist ein Film, in dem die Natur selber zu Wort kommt.“ (wg, Neue Zürcher Zeitung, 27.3.1974). (sa)

Europas Paradiese. Letzte Reste einer Urnatur