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N. n.

Familienbande

Weil ich ein Dicker bin DDR 1988, R: Christiane Hein, 20’ · 35mm
Seitensprung DDR 1979, R: Evelyn Schmidt, B: Regina Weicker, Evelyn Schmidt, K: Hans-Jürgen Kruse, M: Peter Rabenalt, D: Renate Geißler, Uwe Zerbe, Renate von Wangenheim, Henry Hübchen, Annette Voss, 84’ · 35mm

Zu Gast: Evelyn Schmidt, Ralf Schenk

Mit ihrem ersten Kinospielfilm Seitensprung wurde Regisseurin Evelyn Schmidt sogleich ins Internationale Forum des jungen Films der Berlinale eingeladen. Erzählt wird vom Riss, der plötzlich durch eine junge Familie geht: Nach Jahren einer scheinbar glücklichen Ehe stellt die Postangestellte Edith fest, dass ihr Mann Wolfgang sie immer wieder mit seiner alten Freundin Helene betrog. Plötzlich stirbt Helene bei einem Unfall, und deren zwölfjährige Tochter Sandra, die auch die Tochter von Wolfgang ist, steht vor der Tür. Was tun mit diesem Kind? Ist Edith bereit, es in die eigene Familie aufnehmen? Soll Sandra in ein Heim? Edith beginnt sich bewusst zu werden, dass sie sich selbst lange Zeit der Illusion einer heilen Welt hingegeben hat. Wird ihre Kraft reichen, um sich gegen den Mann und seine Lügen zu behaupten? Will sie das überhaupt – oder ist es ihr nicht lieber, das eingespielte „ruhige Leben“ an Wolfgangs Seite fortzusetzen? Vorbild der Filme von Evelyn Schmidt war das polnische Kino der moralischen Unruhe, dem sie sich mit Seitensprung tastend nähert.

Als Vorfilm läuft Weil ich ein Dicker bin, das Porträt eines übergewichtigen siebenjährigen Jungen aus Erfurt, der von seinen Mitschülern gemieden wird und entsprechend ruppig darauf reagiert. Das Porträt eines Außenseiters, mit sensiblen Beobachtungen in Schule, Familie und Dorf. (rs)