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Mit ihrem in der Schriftenreihe der DEFA-Stiftung erschienenen Buch Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme legten Cornelia Klauß und Ralf Schenk erstmals eine Bestandsaufnahme aller Regisseurinnen vor, die in den 46 Jahren des Bestehens bei der DEFA tätig waren. Die Regisseurinnen drehten Spiel- und Dokumentarfilme, arbeiteten im populärwissenschaftlichen Film, in der Animation oder waren Redakteurinnen bei der Wochenschau Der Augenzeuge. In den Porträts dieser Frauen werden Lebensläufe nachgezeichnet, die von den 1930er Jahren bis in die Gegenwart reichen und geprägt waren von Einflüssen der Avantgarde und des Ufa-Films, von Kriegs- und Fluchterfahrungen, Nachkriegseuphorie und Desillusionierung, Anpassung und Aufbegehren, Zensur und verhinderten Chancen.

Die gleichnamige Filmreihe Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme nimmt eine Neubetrachtung des „weiblichen Anteils“ am DEFA-Erbe vor. Konnten sich die Regisseurinnen den kulturpolitischen Vorgaben entziehen und eine eigene Handschrift entwickeln? Wurden sie der Staatsdoktrin entsprechend gefördert oder ihnen Steine in den Weg gelegt? Zu sehen ist ein Panorama von künstlerischen Strategien und vielfacher Auseinandersetzung mit der Position der Frau in der DDR zwischen althergebrachten Rollenzuschreibungen, gesetzlich zugesicherter Gleichberechtigung und wachsendem Selbstbewusstsein jenseits staatlicher Lenkung. Die Filme der Regisseurinnen sind als ein gewichtiger Teil der DEFA-Filmgeschichte neu und umfassend zu entdecken.

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