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Feinde

D 1940, R: Viktor Tourjansky, K: Fritz Arno Wagner, M: Lothar Brühne, D: Brigitte Horney, Willy Birgel, 91’ · 35 mm Eine kleine Gruppe von deutschstämmigen Arbeitern im Grenzgebiet zu Deutschland ist in den letzten Wochen vor Kriegsausbruch 1939 dem Terror der Polen schutzlos ausgeliefert. In scharfer Schwarz-Weiß-Zeichnung werden diese als brutal, fanatisch und mordgierig, die Deutschen dagegen als arbeitsam, heimatverbunden und solidarisch gezeigt. Ein vorbildlicher Führer (Willy Birgel) und ein furchtloses Mädchen (Brigitte Horney) geleiten die Gruppe schließlich auf einem gefahrenvollen Nachtmarsch durch sumpfiges Gelände zur deutschen Grenze: „Kein Laut weit und breit außer dem leisen Quietschen tastender Füße auf glitschigem Grund, dem monotonen Quaken der Frösche. Tourjansky hat es gewagt, während dieser ganzen langen Bildfolge die Musik auszuschalten, so dass sich das gespannte Atmen des Zuschauers mit dem angestrengten Keuchen der Menschen auf der Leinwand mischt auf ihrem gefährlichen Gang in die Freiheit.“ Libertas Schulze-Boysen, Mitglied der Widerstandsgruppe Rote Kapelle, zeigt mit dieser Besprechung in der National-Zeitung (14.11.1940), dass es möglich war, auch über einen ausgesprochenen Propagandafilm zu schreiben, ohne dessen polenfeindliche Aussagen zu wiederholen. (jg) MI 23.07. um 20 Uhr · Einführung: Philipp Stiasny