Direkt zum Seiteninhalt springen
Einführung: Günter Agde ∙ Zu Gast: Niko Pawloff, Wolfgang Schwarze

Sie portraitiert Arbeiterinnen und Leiterinnen eines Ostberliner Textilkombinats, sehr offen, auch drastisch und heiter. Die Frauen sprechen über Partnerschaft, Kindererziehung und Gleichberechtigung. In ihren Gesprächen mit einer Gynäkologin kommen persönliche Sorgen zur Sprache. Die zeitgenössische Presse schwärmte: „Die Porträts erfassen Wesentliches, und daraus formt sich ein Bild von der Situation der Frau in der DDR – sozialistischer Alltag ist humorvoll beschworen.“ (Neue Zeit)

Im Mittelpunkt von Im Märzen die Bäuerin stehen Landwirtinnen aus dem Dorf Worin in Märkisch-Oderland, in dem 1952 die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) gegründet wurde. Selbst am 8. Mai, dem Internationalen Frauentag, möchten die Bäuerinnen die Verantwortung für ihre Tiere nicht in die Hände der Männer geben. Aus den rückhaltlosen, humorvollen und selbstbewussten Haltungen der Portraitierten entstehe, so die zeitgenössische Ankündigung des Verleihs, das „Bild des neuen Menschen, wie er sich nur in unserer Gesellschaft entwickeln konnte“.

Einen frontalen Blick auf die heftigen Streitereien zwischen polnischen „Anlernlingen“ und DDR-Arbeiterinnen eines Hühnerschlachtbetriebs liefert … und morgen kommen die Polinnen. Die titelgebenden Frauen, die zuvor in anderen Berufen in Polen etwa als Krankenschwester oder Kosmetikerin gearbeitet haben, müssen sich eingewöhnen, die wenigen Wochen ihrer Ausbildung sind dafür deutlich zu kurz. Trotzdem gewinnen alle Zutrauen, Verständnis, Offenheit und erwerben nicht zuletzt die für die schwierige Arbeit notwendigen Fertigkeiten. Ein Film zwischen Realismus und Klischee, der aus der historischen Distanz durchaus auch befremdlich wirken kann. (ga)

Sie


DDR 1970
DCP

R/B: Gitta Nickel, K: Niko Pawloff, S: Maja Ulbrich, Gitta Nickel, M: Kirill Cibulka, 29’