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Geschlecht in Fesseln

Geschlecht in Fesseln D 1928, R: Wilhelm Dieterle, B: Herbert Juttke, Georg C. Klaren, K: Walter Robert Lach, M: Pasquale Perris, D: Wilhelm Dieterle, Mary Johnson, Paul Henckels, Hans Heinrich von Twardowski, Carl Goetz, Anton Pointner, 92’ · 35mm, dt. ZT MI 22.05. um 20 Uhr · Am Flügel: Richard Siedhoff Franz Sommer (Wilhelm Dieterle) ist arbeitslos. Als seine Frau Helene (Mary Johnson) auf der Straße von einem Mann bedrängt wird, kommt es zwischen diesem und ihrem Ehemann zu einer Schlägerei. Der Mann fällt unglücklich und stirbt, Franz Sommer wird verurteilt und geht ins Gefängnis. Hier erlebt er Entwurzelung in jeder Hinsicht, auch in sexueller Beziehung. Draußen lässt sich Helene auf ihrer Suche nach körperlicher Zuwendung verführen. Mit Geschlecht in Fesseln bewegt sich Wilhelm Dieterle im verrufenen Genre des „Sexfilms“, dessen Versatzstücke er für ein gesellschaftskritisches Zeitgeiststück nutzt. Der berühmte Kabarettist Paul Morgan schreibt nach der Uraufführung in einem persönlichen Brief an Dieterle: „Seit langem war ich nicht so bis ins Innerste erschüttert. Was Sie da geleistet haben, kann Ihnen die deutsche Industrie nicht tief genug danken. Man müsste diese Horde von Kitschiers und Hochstaplern, die sonst hier Filme verüben, an den Haaren zu diesem Werk schleifen und ihnen in die Ohren schreien: ‚Lernt bei Dieterle, ihr Rindviecher!‘“ (hsp)