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Gezeiten

Gezeiten BRD 1970, R: Eberhard Fechner, B: Helga Feddersen, K: Rudolf Körösi, D: Klaus Höhne, Elke Twiesselmann, Vadim Glowna, Verena Buss, Helga Feddersen, Josef Jansen, Tilly Perin-Bouwmeester, 91’ · DigiBeta SA 10.02. um 21 Uhr + SO 11.02. um 18.30 Uhr · Einführung: Jan Gympel Mit Gezeiten spann Helga Feddersen die in Vier Stunden von Elbe 1 erzählten Geschichten um den Schiffskoch Gustav Andresen und Menschen aus seiner Umgebung weiter. Im Mittelpunkt standen diesmal jedoch nicht die Seemannsfrauen, sondern die Männer und ihre Arbeitswelt an Bord der Schiffe: Ein junger Erster Offizier leidet unter seiner ehrgeizigen Frau, die unbedingt einen Kapitän aus ihm machen will. Andresen wird derweil Vater und seiner Angetrauten zuliebe Gastwirt an Land, aber weiter von Fernweh getrieben. Wieder schöpfte Helga Feddersen aus ihrer genauen Kenntnis des geschilderten Milieus und seiner Menschen. Wieder führten Eberhard Fechner die Regie und Rudolf Körösi die Kamera, in der sich diesmal aber Farbfilm befand. Anders als heute üblich, legte Fechner wiederum großen Wert darauf, dass der Stoff auch akustisch genau lokalisiert wurde: Nahezu alle Darsteller sprechen mit norddeutschem Akzent. Valentin Polcuch urteilte: „Helga Feddersen zeigt viel echtes Milieu, malt den Alltag sorgfältig aus, sachkundig, ohne Verbrämung. Was herauskommt, ist ein Volksstück von der Art, von der man sich die anderen wünschte. Im ernstgenommenen Detail steckt das Leben. Eberhard Fechner führt seekundig Regie. Helga Feddersen hatte sich nicht gescheut, wieder einmal Aschenputtel zu spielen. Angehoben wurde das Fernsehspiel durch Vadim Glowna: Wo noch Klischees im Spiel waren – er zuschlug sie.“ (Die Welt, 24.2.1970) (gym)