Eine deutsch-deutsche Wirtschaftskomödie oder, wie es Wolfgang Menge ausdrückt: eine denkbare, aber unmögliche Geschichte. Durch eine Erbschaft gelangt eine florierende westdeutsche Schuhfabrik in den Besitz der DDR und soll durch einen neuen sozialistischen Betriebsleiter (Hans-Christian Blech: sympathisch, humanistisch, proletarisch) zu einem Volkseigenen Betrieb (VEB) werden. Die Arbeiter erhalten eine Kantine, ein Kindergarten wird eingerichtet, die ärztliche Fürsorge verbessert – und doch kommt es bald zwischen den Genossen an der Spitze und in der Belegschaft zu Reibereien. „Eine zunächst eher kabarettreif anmutende Story, will es scheinen – obgleich sie theoretisch möglich wäre: Aber die Geschichte von der Betriebsübernahme in ‚volkseigene‘ Regie ist mit Intelligenz, mit Hintersinn und subtiler Ironie ausgestattet. (…) Menge hat (…) die Figuren in seinem utopischen Planspiel – die westdeutschen Arbeiter wie die DDR-Abgesandten – nicht als Sprechblasen oder Popanze der einen oder anderen Seite kostümiert; die Figuren sind, innerhalb dieser ‚märchenhaften‘ Deutschland-Komödie durchaus realistisch gezeichnet, auch dort, wo sie ein spezifisches politisches System oder auch nur ihre lohnpolitischen Interessen vertreten.“ (Kölner Stadt-Anzeiger, 25.10.1978) (ps)
Jan Gympel ist Autor, Film- und Fernsehwissenschaftler sowie Kurator der Reihe Aus dem Fernseharchiv.
Grüß Gott, ich komm von drüben
- BRD 1978
- Digital SD
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R: Tom Toelle, B: Wolfgang Menge, Tom Toelle, M: Wolfgang Dauner, D: Hans-Christian Blech, Dieter Eppler, Nicolas Brieger, Margret Homeyer, 90‘