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Nachdem er seine Mutter getötet hat, flieht der junge Hidenori mit seiner gleichalt aussehenden autistischen Tante Sunako durch das rurale Japan. Ihr Trip führt das Paar durch Kuhweiden, Seelandschaften ­– und in die Hände übergriffiger Männer. Eine verlassene Blockhütte bietet kurzzeitig sichere Zuflucht, aber als Hidenori sich ein Messer in den Bauch rammt, müssen er und Sunako in der nächsten Großstadt Hilfe suchen.

Nach einer Drei-Jahres-Periode mit leichter verdaulichen Werken, den Science-Fiction-Komödien Dog Star und SF Whipped Cream sowie dem queeren Zukunfts-Vampir-Film Moon Child, kehrte Takahisa Zeze 2004 zum Genre-Studio Kokuei zurück und produzierte einen gleichermaßen rabiaten wie bewegenden Post-Pinku in giftigen Grün- und satten Rottönen. Für einen besonders rohen Look wurde Hada no sukima auf 16mm gedreht und für den Kinoeinsatz aufgeblasen; mittlerweile sind alle Analog-Kopien leider verschwunden. Mit Raigyo teilt der Film nicht nur die Schlangenkopffisch-Symbolik – in einigen neuralgischen Sequenzen werden die Tiere kamerawirksam zermatscht - sondern auch die narrativ entschlackte, ruhige Inszenierungsweise. Im selben Jahr erschien mit Kôji Wakamatsus 17-sai no fûkei - Shônen wa nani o mita no ka (Cycling Chronicles: Landscapes the Boy Saw) ein weiteres kontemplatives Muttermörder-Werk eines Maverick-Regisseurs mit Pinkfilm-Hintergrund. (chl)