Direkt zum Seiteninhalt springen

Im letzten seiner vier Fontane-Filme wendet sich Bernhard Sallmann dem Havelland im Westen Berlins zu. Tatsächlich erschließt er sich die Gegend während der Dreharbeiten, wie bereits im Fall der drei Vorgängerfilme, allein per Fahrrad. Die handliche digitale Kameratechnik ermöglicht das Filmen als Solitär und mit leichtem Gepäck.

Die Texte aus Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg, die Sallmann zu seinen Aufnahmen montiert, schlagen diesmal besonders oft ins Anekdotische aus und berichten unter anderem von einem lebensfrohen Freiherrn, der nach seinem Ableben „in seiner Doppeleigenschaft als Trinker und Hofnarr, in einem Weinfaß begraben wurde”. Eine längere Passage widmet sich der Insel Werder und ihrer in Fontanes Darstellung auf eine weltkluge Art sturen Bewohnern, denen es im Mittelalter sogar gelungen sein soll, sich die um sie herum wütende Pest vom Leib zu halten. Sieht man der Insel ihre bewegte Geschichte immer noch an? Tatsächlich scheint sie in Sallmanns Film eine autarke, trotzige Aura zu umgeben. „Die Kunst seiner [Sallmanns] Fotografie zeigt sich vor allem darin, dass er nicht einfach perfekte, fast schon gemäldehafte Kompositionen findet, sondern dass er immer wieder Motive entdeckt, die auf mehrere Zeiten gleichzeitig verweisen.” (Bert Rebhandl) (lf)