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Zu Gast: Róża Berger-Fiedler

Erinnern heißt leben

Auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee sucht Róża Berger-Fiedler das Grab ihrer Großmutter. Während die Kamera mit ruhigem Schritt das weitläufige, großenteils überwachsene Terrain durchmisst, werden die Biografien bekannter und weniger bekannter Berliner Juden lebendig, durch historische Stiche, Porträts und Fotos. Sie alle haben Berlin mitaufgebaut als Sozialreformer, Verleger, Musiker, Künstler und Philosophen, haben für Aufklärung gekämpft, auch für den Kaiser im Ersten Weltkrieg und gegen die Faschisten. Róża Berger-Fiedler: „Gewiß ist es nur ein Anfang. Ein einziger Film kann ja auch nicht alle Fragen beantworten. Aber in der Fortsetzung des Filmes, in den Diskussionen mit unseren Zuschauern, erfahren wir, welche Fragen sie beschäftigen, welche Teilaspekte des Problems auf weitere filmische Behandlung warten. Und vielleicht wird es uns wirklich gelingen, in nächster Zeit tiefer in die Thematik einzudringen. Auf unsere Weise, mit den Mitteln des Dokumentarfilms Antworten auf Fragen aus der Geschichte zu finden, aber auch nachzuweisen, daß es den nationalsozialistischen Verbrechern nicht gelungen ist, ihr Vorhaben zu realisieren; die Juden, das jüdische Leben zu vernichten.“ (Kino DDR, Nr. 10, 1988) (ps)