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Ein psychopathischer Killer ersticht zwei Erwachsene und ein Kind bevor er selbst stirbt; zurück bleibt die junge Tochter Sato. Ein anderer Verbrechens-Überlebender gibt dem Mädchen Hoffnung auf Ersatz-Rache: Tomoki schwört im Fernsehen, den jungen Mörder seiner Familie nach dessen Haftentlassung umzubringen. Von Schuldgefühlen ist indes der Cop Takagi geplagt, der einen Mann getötet hat und seitdem die Hinterbliebenen des Verstorbenen unterstützt – mit Geld, das er im Nebenerwerb als Auftragskiller verdient. Um diese drei Schicksale gruppieren sich in Takahisa Zezes überaus komplexem, neun Jahre Spielhandlung und sämtliche Jahreszeiten umspannenden Ensemble-Drama noch diverse andere Handlungsstränge, deren Berührungspunkte sich ähnlich langsam erschließen wie die genaue Chronologie der zentralen Mordakte. Anstatt ein kathartisches Vergeltungsnarrativ zu entwickeln, vermisst das fast fünfstündige Werk mit Einflüssen aus dem japanischen Figurentheater und Shintoismus vor allem die emotionalen Entwicklungen im Nachgang der schwerwiegenden Tragödien ­– im transzendentalen Schlussakt weit über den Punkt der Rache hinaus.

Der digital und unabhängig mit geringen finanziellen Mitteln realisierte Film lief erfolgreich auf diversen Festivals und konnte etwa auf der Berlinale 2011 den Preis der International Federation of Film Critics gewinnen. Nach dem Festival Run blieb ein untertiteltes Home Release jedoch zunächst aus, sodass Hevunzu sutôrî lange Zeit den Status einer gesuchten Rarität hatte. (chl)

La sonate à Kreutzer

Beethoven war von Beginn an ein Teil von Godards Werk. 1956 produzierte er La Sonate à Kreutzer über ein entfremdetes Ehepaar, inszeniert von Éric Rohmer. (sa)