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Obwohl seine beiden ersten Spielfilme auf der Berlinale gelaufen waren, konnte Sohrab Shahid Saless sein nachfolgendes Werk in seiner iranischen Heimat nicht mehr fertigstellen. Aus politischen Gründen von dort vertrieben, drehte er in seinem West-Berliner Exil diese für ihn typische unspektakuläre Schilderung des Alltags eines (wie man damals sagte und dachte) Gastarbeiters aus der Türkei. Im Kern eine Studie über Kommunikationsprobleme und Isolation, ist der Film dieser allgemeingültigen Aussage zum Trotz auch ein ganz konkretes, historisch hochinteressantes (und rares) Dokument der damaligen Lebens- und Wohnsituation vieler Arbeitsimmigranten. Dazu gehört auch, dass die Situation und der städtebauliche Zustand Kreuzbergs festgehalten wurden, wo man die Zuwanderer im Rahmen der Kahlschlagsanierung angesiedelt hatte und die zugezogenen Arbeiter und die alteingesessenen nur selten über das absolut notwendige Maß hinaus miteinander in Kontakt traten. (gym)