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Einführung: Tobias Hering

„Die Erinnerung stellt sich am ehesten an den Orten ein, wo sich die Ereignisse zugetragen haben“, sagt ein junger Mann in Invisible City. Was aber, wenn die Orte schneller verschwinden, als die Erinnerungen verblassen? Innerhalb einer Generation hat sich Singapur von einer britischen Kolonie zum postmodernen Stadtstaat gewandelt. Für manche ein Märchen, für andere ein Trauma. Tan Pin Pin sucht Menschen auf, die sich mal leidenschaftlich, mal notgedrungen als Archivare und Archäologen ihrer eigenen Geschichten betätigen. Sie alle waren Zeugen der mannigfachen Umbrüche der letzten fünfzig Jahre, und doch scheint es, als fänden ihre Erinnerungen keinen Platz in der „großen Geschichte“ Singapurs. Die „unsichtbare Stadt“, von der dieser Film erzählt, ist dicht bevölkert, und wer eine Coca-Cola-Flasche aus den 60er Jahren findet, hält bereits eine Spur in der Hand. (th)