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Ein für Siodmak ganz und gar ungewöhnlicher Stoff. Romy Schneider spielt die verarmte Prinzessin Katja Dolgoruki, die den verheirateten Zar Alexander II. kennenlernt. Beide verlieben sich. Doch die Liebe muss zunächst ein Geheimnis bleiben und Katja muss den Hof des Zaren verlassen. Als sie jedoch Zeugin eines Attentats auf den Zaren wird, wird Katja zunächst Hofdame seiner Frau und schließlich an seiner Seite die „ungekrönte Kaiserin“. Die deutsche Filmkritik maß Siodmaks Film vor allem an den Sissi-Filmen: „Nun sissit unsere liebe Romy wieder, diesmal als russische Katja, die ungekrönte Kaiserin (…). Die anspruchslose, talmihafte Volksunterhaltung, in einer spannenden Bildersprache dargeboten, hätte noch einmal den Hang zu schönem Kitsch befriedigt und niemandem weh getan, wenn der Regisseur Robert Siodmak (…) nicht soviel könnte und hier den Ehrgeiz hätte, leichthin Geschichtsunterricht zu erteilen. (…) Ist es schon mißlich, Geschichte auf eine Liebesromanze mit politischen Einlagen zu reduzieren, so ist das Dilemma, mit diesen Hauptdarstellern historischen Realismus anzustreben, besonders arg.“ (Erika Müller, Die Zeit, 15.1.1960). Dass sich Siodmaks Film mit Schneiders Sissi-Image auseinandersetzt und dieses bearbeitet, wurde in den meisten zeitgenössischen Kritiken übersehen. (fl)