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Kirschen in Nachbars Garten

Kirschen in Nachbars Garten D 1935, R: Erich Engels, B: Erich Engels, Reinhold Bernt, Gernot Bock-Siebert, K: Ernst W. Fiedler, D: Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Adele Sandrock, Max Gülstorff, Margot Höpfner, 93‘ · 35mm SO 28.01. um 16 Uhr + FR 02.02. um 21 Uhr Adele Hecht lebt mit Magd, Nichte und Tieren auf dem Land, bis das Erscheinen des pflanzenvernarrten Nachbarn mit Neffen und Gärtner ihr Idyll gefährdet. Während sich die „Kinder“ verlieben, beginnt der Nachbarschaftskampf, der schlussendlich vor Gericht sein turbulentes Happy End feiert. In der Typenkomödie stehen sich Adele Sandrock, einst Muse von Arthur Schnitzler, als komische Alte und Max Gülstorff als ihr kauziger Gegenspieler gegenüber, flankiert vom Duo Valentin und Karlstadt. Goebbels schimpft in seinem Tagebuch am 21.12.1935: „Dieser wirkliche Künstler wird hier zum Blödian degradiert. Garnichts!“ Der Rezensent der Deutschen Filmzeitung dagegen lobt den Versuch, das Münchener „Urviech“ Valentin „aus bezirklich begrenzter Enge des Dialektischen zu allgemein deutscher, vielleicht ja sogar zu internationaler Wirkung zu bringen“ und gibt zahlreiche Hinweise zur Verbesserung. Karsten Witte weist in Lachende Erbe, toller Tag darauf hin, dass das „Abgründigste, das 1935 über ein Herrschaftsverhältnis zu sagen war“, formuliert wird und resümiert: „Die Wirklichkeit ist die gröbste Unverschämtheit – schärfer konnte ein Komiker seine Divergenzen zur Aktualität kaum bekunden.“ (smf)