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La crise est finie!

Einführung: Karl Prümm

Liest man die Namen der Beteiligten, die hinter der Kamera agierten, so wähnt man sich in einer deutschen Filmproduktion, mit französischen Stars wohlgemerkt. Und in der Tat erzählt La crise est finie! viel mehr über die Exilsituation der Beteiligten, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Eine Revuekompagnie hat genug von ihren öden Gastspielen in der Provinz, ihrem ausbeuterischen Direktor und der selbstherrlichen Diva. Also, auf nach Paris! Dort findet die Kompagnie ein verrammeltes Theater, das die Schauspieler nach allerlei Rückschlägen wieder auf Vordermann bringen. Das emotionale Auf und Ab der Hoffnungen und Niederlagen erinnert auch an die Situation der exilierten Filmleute, und wenn am Schluss die fulminante Revue „La crise est finie!“ („Die Krise ist vorbei!“) aufs Parkett gelegt wird, ist auch ein wunderbarer Film gelungen, mit dem sich die beteiligten Emigranten zumindest kurzfristig im französischen Studiosystem angekommen glauben durften. „Es sind die Exilanten, diese Übersetzung legt dieser Exilfilm nahe, die Larmoyanz und Selbstmitleid überwinden und die Parole: „La crise est finie, nous vivons dans l’âge d’or“ zur zündenden und erlösenden Botschaft werden lassen, die von Mund zu Mund geht, die Massen in Bewegung setzt. (…) Die französische Kritik war von diesem Exilmärchen begeistert. Sie bescheinigte Robert Siodmak, seine Inszenierung könne sich ohne Zweifel mit den Komödien von René Clair messen, und sie sei andererseits ‚digne de Hollywood‘, stehe hinter den Musicals von Busby Berkley nicht zurück.“ (Karl Prümm in Siodmak Bros. Berlinale Retrospektive 1998). (fl)