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Les arrivants

Caroline und Colette sind Kolleginnen. Fünfmal in der Woche arbeiten sie in der CAFDA, einer städtischen Anlaufstelle für Geflüchtete. Für die Menschen, die auf der anderen Seite ihrer Schreibtische sitzen, ist der Aufenthalt im CAFDA allerdings alles andere als ein gewöhnlicher Behördengang, sie erhoffen sich dort Unterstützung bei der Erstellung ihrer Asylanträge. Caroline und Colette helfen dabei, dass Fluchtgeschichten, die in Äthiopien, der Mongolei oder Tschetschenien begannen, in Europa zu einem Ende kommen können. Zunächst müssen sie jedoch prüfen: Haben die Personen überhaupt einen Anspruch auf Asyl? Wie erfolgreich könnte ihr Asylantrag sein? Warum sind sie wann und mit wem wohin und über welche Ländergrenzen hinweg geflohen? Ungereimtheiten angesichts eines lückenhaften Gedächtnisses können schnell zu einem Problem werden.

Das Regie-Duo Bories & Chagnard zeigt in seinem mit einem beobachtenden Ansatz gedrehten Film einfühlsam die beiden Seiten eines aufwändigen bürokratischen Prozesses. Les arrivants ist ein politischer, sozialer und menschlicher Film, der Ambiguitäten nicht scheut und das Publikum ebenso am Wahrheitsgehalt der Erzählungen zweifeln wie an der Freude des erfolgreichen Antrags teilhaben lässt. (mbh)