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Liebe 47

D (West) 1949, R/B: Wolfgang Liebeneiner, K: Franz Weihmayr, D: Hilde Krahl, Karl John, Grethe Weiser, Erich Ponto, Albert Florath, 110’ · 35 mm Der traumatisierte Kriegsheimkehrer, der erst durch weiblichen Beistand wieder ins Leben zurückfindet, gehörte nach Wolfgang Staudtes Die Mörder sind unter uns zum festen Typenarsenal des zeitkritischen „Trümmerfilms“. Seine letzte und bis heute gültige Ausprägung erhielt er 1949 in Wolfgang Liebeneiners Liebe 47. Die hoffnungslose Grundstimmung der Vorlage Draußen vor der Tür, einem bereits im Spätherbst 1946 entstandenen Hörspiel Wolfgang Borcherts, musste Liebeneiner dem Zeitgeist nach der Währungsreform entsprechend ins Optimistische modifizieren. Dem depressiven Unteroffizier Beckmann stellte er die junge Witwe Anna Gehrke zur Seite, die von ihrem schweren, aber pragmatisch bewältigten Schicksal berichtet. Die Zusammenführung der beiden Geschichten in einem zaghaften Happy End machte die quälenden Reminiszenzen an die frühe Nachkriegszeit – in expressionistischer Bildsprache und surrealistischen Traumsequenzen erzählt – für das Publikum jedoch nicht erträglicher: Der Film wurde an den Kinokassen ein Flop. „Liebe 47 ist der ehrlichste, sauberste, künstlerisch überzeugendste und aufrichtigste deutsche Nachkriegsfilm.“ (Willy Thiem, Abendpost/Frankfurt, 2.4.1949) (jr) SA 20.06. um 21 Uhr + FR 26.06. um 21 Uhr