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Quicklebendig, mit Witz und Eleganz erobert Renate Müller in den frühen 1930er Jahren die Herzen des Kinopublikums. Ihre Filmkarriere setzt sie auch unter den Nationalsozialisten fort, doch ihr Geliebter, ein hoher jüdischer Beamter, muss aus Deutschland fliehen. Goebbels verwehrt ihr die Ausreise. Müller bricht zusammen und stirbt mit nur 33 Jahren in einem Berliner Sanatorium.

Für den Produzenten und Holocaust-Überlebenden Artur Brauner, der 1953 mit Die Privatsekretärin bereits eine der populärsten Komödien von Renate Müller wiederverfilmt hatte und nun in Liebling der Götter ihre Lebensgeschichte aufgriff, war das Projekt eine Herzensangelegenheit: Sein Film erinnert an die Glanzzeit des deutschen Films vor 1933 und ihr gewaltsames Ende im „Dritten Reich“. Melodram und Zeitporträt verschmelzen.

Durchaus gegen den Strich besetzte Gottfried Reinhardt, der von Brauner aus Hollywood nach Berlin zurückgeholte Sohn der Theaterlegende Max Reinhardt, die Rolle der Renate Müller mit Ruth Leuwerik. Sie selbst suchte die besondere Herausforderung, als Schauspielerin eine Schauspielerin wieder zu erwecken: „Daß Gottfried Reinhardt diese Schauspielerin, dieses Liebkind der Nation, zum Typus machte, indem er sie, so wie sie in das grausame Mahlwerk der politischen Mühle geriet, darstellte, indem er die Toten aufweckte, die Dämonen wieder in Marsch setzte und unsere Lähmung, Schwäche und Feigheit offenbarte: das ist schon dankenswert.“ (Georg Ramseger, Die Welt, 23.4.1960) (ps)

Wir zeigen eine Kopie aus dem Filmarchiv des DHM.

Liebling der Götter

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