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Wenn die Ehe zum Gefängnis wird: Die Sportlehrerin Katrin Lot will sich aus mangelnder Liebe vom Marineoffizier Richard trennen, doch niemand in ihrem Umfeld akzeptiert dies als Scheidungsgrund, und ihr Mann verweigert seine Zustimmung aus Angst vor beruflichen und gesellschaftlichen Konsequenzen. Sie muss erst durch einen Diebstahl ihre „moralische Labilität“ beweisen, um ihn zur Einwilligung zu nötigen. Eine verheiratete Frau, die das neue sozialistische Menschenbild ernst nimmt, wird mit hergebrachtem Männergehabe und der Heuchelei sozialistischer Spießer konfrontiert, deren kleinbürgerliche Moral sich als fortschrittliche Tadellosigkeit tarnt.

Das heiter-abgründige Ehe-Dramolett sorgte in Kinos, Betrieben und Leserbriefspalten für engagierte Diskussionen zwischen den Geschlechtern. „Ich glaube, noch nie zuvor wurden diese Fragen so schonungslos dem Zuschauer auf der Leinwand vor Augen geführt und er zur Stellungnahme veranlaßt, wie in diesem Film. Nichts wird beschönigt, keiner der Beteiligten von der Kritik verschont […] Man muß Ja zu diesem Film sagen, vielleicht gerade, weil er unbequem ist und keine Patentlösung parat hält.“ (Gerd Focke, Freiheit/Halle, 7.9.1965). (jr)