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So absurd es klingen mag, der Stoff von Mein Schulfreund soll einen wahren Hintergrund besitzen: Während des Zweiten Weltkriegs schreibt der Briefträger Ludwig Fuchs an seinen ehemaligen Schulfreund Hermann Göring. Er bittet darum, den Krieg endlich zu beenden. Göring, in einem Moment der Gnade, lässt Fuchs für verrückt erklären und rettet ihn dadurch vor KZ oder Hinrichtung. Doch das Attest überdauert das Ende des NS-Regimes, und Fuchs muss darum kämpfen, wieder als zurechnungsfähig anerkannt zu werden. Fast 30 Jahre nach Der Mann, der seinen Mörder sucht arbeitet Siodmak ein zweites Mal mit Heinz Rühmann zusammen. Das Tempo und der groteske Witz des Vorgängers werden allerdings nicht wieder erreicht. Die Reaktionen der deutschen Filmkritik waren gemischt. Lob gab es vor allem für die „Kohlhaas-Bitterkeit“ (Süddeutsche Zeitung, 5.9.1960) von Rühmanns Darstellung und für Siodmaks präzise Inszenierung. Bemängelt wurden hingegen eine gewisse Harmlosigkeit und Biederkeit. (fl)